Die Korrosion von Stahlbetonbauwerken führt in Deutschland zu erheblichen Schäden und wirtschaftlichen Verlusten, vor allem bei chloridbelasteten Ingenieurbauwerken. Faserverbundkunststoffe (Abk. FVK) stellen eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Betonstahl dar, insbesondere Bewehrungsstäbe aus Basaltfaserverbundkunststoff (Abk. BFVK). Diese zeichnen sich durch ihre hohe chemische Beständigkeit, hohe Zugfestigkeit und geringe Dichte aus. Zudem ist Basalt als Rohstoff ökologisch vorteilhaft und nahezu unerschöpflich vorhanden.
Untersuchungen zum Verbundverhalten von Bewehrungsstäben aus BFVK zeigen, dass diese in bestimmten Fällen höhere Verbundspannungen übertragen können als Betonstahl. Jedoch sind die Dauerhaftigkeit und das Langzeitverhalten unter realen Umweltbedingungen noch unzureichend erforscht, z. B. der Einfluss des alkalischen Milieus in Kombination mit einer Dauerbelastung im Beton.
Die Dissertation setzt sich aus drei zentralen Arbeitspaketen zusammen: Zunächst erfolgen experimentelle Analysen zum Verbundverhalten der Stäbe unter Kurzzeitbelastung, u. A. durch Pull-Out-Versuche mit verschiedenen Betonzusammensetzungen. Anschließend findet die Untersuchung des Langzeitverhaltens unter Dauerlast und schädigenden Umwelteinflüssen statt, wofür eigens entwickelte Prüfstände realisiert werden. Schließlich werden die Ergebnisse der Experimente teilweise mit numerischen Simulationen untermauert und Bemessungsformeln abgeleitet, die dazu beitragen sollen, BFVK als dauerhafte und wirtschaftliche Bewehrungsalternative im Betonbau zu etablieren.
