Die Nutzung von Niedertemperaturwärmequellen stellt bislang ein wenig erschlossenes Potenzial für die kommunale Wärmewende dar. Ziel der Dissertation ist es, diese erneuerbaren Wärmequellen in digitale Planungsprozesse von Städten und Gemeinden zu integrieren.
Im ersten Schritt werden qualitative Interviews mit kommunalen Akteuren geführt, um technische und organisatorische Anforderungen an digitale Planungsinstrumente systematisch zu erfassen. Die Ergebnisse werden in Workshops reflektiert und weiterentwickelt.
Darauf aufbauend folgt eine quantitative Analyse der Wärmepotenziale von Niedertemperaturwärmequellen am Beispiel der Oberflächenwasserthermie auf Basis von Geodaten. Relevante Datenquellen werden erschlossen, Verarbeitungsstrategien entwickelt und Bewertungsansätze erarbeitet, um eine evidenzbasierte Modellierung räumlicher Potenziale sowie möglicher Versorgungsgebiete zu gewährleisten.
In einem dritten Schritt entsteht ein digitaler Energiezwilling, der Geodaten, Sensordaten und analytische Modelle integriert. Dieser mehrstufige Modellierungsansatz unterstützt Kommunen bei der Identifikation, Bewertung und strategischen Nutzung von Wärmequellen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Anbindung an amtliche und wissenschaftliche Datenportale (z.B. Bayernportal, Bayernatlas, NFDI), um Praxistauglichkeit und Übertragbarkeit zu gewährleisten.
Das Projekt verfolgt das Ziel, digitale Werkzeuge für die Wärmeplanung so weiterzuentwickeln, dass Kommunen erneuerbare Energiepotenziale systematisch erschließen und ihre städtischen Infrastrukturen konsequent auf Klimaneutralität ausrichten können.
